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Robert Rechenauer Architekten

Hans-Sachs-Straße 6  80469 München  Telefon 089 236856‑0
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KuKK
Kunst- und Kulturzentrum Klosterkirche Traunstein
Wettbewerb 2012, 3. Preis

Der Entwurf greift die städtebaulichen Spuren der ehemaligen Klosteranlage auf und ergänzt diese um einen Gebäudeflügel. Den stadträumlichen Schwerpunkt der Anlage bildet der neue Kulturhof, der in Anlehnung an den alten Kreuzgang, Kirchenbau, Gebäudeflügel und Schule zu einem Ensemble zusammen führt. Die Klosterkirche bleibt das bestimmende Zeichen des KuKK im Stadtraum. 

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Der Zutritt erfolgt an zentraler Stelle an der Ludwigstraße. Der Vorplatz wird bespielt vom neuen Foyer und dem Café, die sich beide im Erdgeschoß des Südflügels befinden. Zur besseren Adressbildung und Öffnung zur Stadt werden die straßenseitig bestehenden Bäume reduziert. Im Inneren wird die Eingangszone durch einen transparent gestalteten Quergang erweitert, welcher die Funktionseinheit Klosterkirche und Kleinkunstbühne miteinander verbindet. Eine großzügige Treppe erschließt die Ausstellungsflächen der städtischen Galerie darüber. Im zweiten Obergeschoss wird der historische Dachstuhl komplett freigelegt und ins Raumkonzept mit einbezogen.

Die Erweiterungsflächen und vertikalen Erschließungselemente sind bewusst in einem Baukörper zusammengefasst. Das Denkmal Klosterkirche bleibt so von zusätzlichen Eingriffen bewahrt. Das Kirchenschiff erhält einen Estrich mit Fussbodenheizung. Die Zugänglichkeit des Chors wir neu geordnet, das Untergeschoß des Chors als Nebenfläche und optionale Ausstellungsfläche neu gestaltet. Absorber und Reflektoren als mobile Wandelemente sorgen für eine variable Raumakustik.

Der Neubau beherbergt die Kleinkunstbühne und die neu zu schaffenden Depotflächen der Galerie. Der Baukörper ist an der Traufe des Südflügels und dem Chor der Klosterkirche ausgerichtet und passt sich so in die Maßstäblichkeit der Anlage ein. Die Organisation der Bühnentechnik ermöglicht eine Nutzung als Raumtheater. Mobile Wandelemente können den Saal in beliebig große Abschnitte unterteilen. Durch die Drehung der Elemente können auch unterschiedliche Bühnensituationen ohne großen Kulissenaufwand hergestellt werden. Der durchgesteckte Lastenaufzug mit direkter Anbindung zum Stuhllage ermöglicht auch für den Kirchenraum eine einfache Handhabe beim Wechsel von Veranstaltungen.

In Anlehnung an die homogen gestalteten historischen Putzflächen, wird ein „samtig“ wirkendes Erscheinungsbild angestrebt. Um dem Ensemble einen eigenen gestalterischen Auftritt als modernen Kulturbau zu geben, wird vorgeschlagen, den Neubau in Sichtbeton zu errichten. Die Sockelzone soll im Fußgängerbereich scharriert werden. Der Neubau kann in einer konzentrierten Maßnahme einfach und kostengünstig errichtet werden. Die Kompaktheit der Nutzung gewährleistet zudem einen funktionellen und wirtschaftlichen Betrieb. Die vom Südflügel abgerückte Konstruktion minimiert aufwendige Unterfangungsmaßnahmen am historischen Bestand.  

Auslober
Stadt Traunstein
www.traunstein.de 

Verfasser
Robert Rechenauer Architekt BDA
Horst Kübert
Landschaftsarchitekt BDLA

Silke Feurle
Caroline Hörger
Julia Pankofer

Fachberater Bühnentechnik
Sebastian Fenk