Erweiterung Richard-Wagner-Museum Bayreuth
Wettbewerb 2010
Die Kontroverse, die Richard Wagner mit seinem Werk immer noch ausgelöst, bildet die Grundlage für den Entwurf. Der Baukörper des neuen Museums, dessen thematischer Schwerpunkt bei der Werk- und Wirkungsgeschichte Richard Wagners liegt, steht in bewusster Distanz zum Haus Wahnfried, in dessen Räumen das Leben der Familie Wagner dargestellt wird. Der Erweiterungsbau behauptet so seine Eigenständigkeit und tritt mit der historischen Villa in einen städtebaulichen Dialog.
Die Erweiterung steht direkt an der Richard-Wagner-Straße, innerhalb der Grenzen des Vorplatzes, den man Anfang der 1970er Jahren aus dem Grundstück und Garten Richard Wagners herausgelöst hatte. Die noch erhaltene Topographie und der vorhandene Baumbestand des übrigen Gartens bleiben so erhalten. Die tangentiale Stellung des Solitärs an der Straße markiert den Eingang ins Museumsquartier.
Gestaltungsmerkmale wie die Auffahrtsallee oder das architektonische Thema des Ehrenhofs werden bewusst aufgegriffen und fortgeführt. Die Formensprache der klassischen Villenarchitektur wird beim Neubau in bewußt kritischer Auseinandersetzung weiter geführt und so die Auseinandersetzung mit dem Erbe Richard Wagners und seiner direkten Nachkommen befördert.