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Robert Rechenauer Architekten

Hans-Sachs-Straße 6  80469 München  Telefon 089 236856‑0
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Neubau und Generalsanierung Universität Mozarteum
Mirabellplatz 1, Salzburg

Der Name Mozarteum hat Weltruf. Er steht für ein Orchester, eine inter­natio­nale Stiftung und die renom­mierte Musik­hoch­schule am Mirabell­platz in Salz­burg. Das Ge­bäude hat im Lauf der Jahr­hun­derte starke Trans­for­mationen erfahren.

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Der Gebäudekomplex, 1634 von Sanitino Solari als Pri­mo­ge­ni­tur­palast für die Familie des Erz­bischofs Paris Lodron er­richtet, wurde 1848 zum "Col­legium Bor­rro­mäum" um­ge­baut und mit einer "Bor­romä­ums­kirche" er­weitert. In den 1970er Jahren wur­den die Kirche und weite Teile des ehe­ma­li­gen Palas­tes ab­geris­sen und durch einen Instituts­­bau für die "Hoch­schule für Musik und dar­stel­len­de Kunst Mozar­teum“ er­setzt. 1998 mus­ste die in­zwi­schen zur "Uni­ver­si­tät Mozar­teum" um­fir­mier­te Hoch­schule das Ge­bäude wie­der ver­las­sen, da die zu dichte Be­bau­ung, schlech­te Licht­ver­hältnis­se und un­zu­rei­chende Ori­en­tie­rungs­mög­lich­kei­ten den Aus­zug er­for­der­lich mach­ten. Hin­zu kamen Bar­rie­ren und grund­sätz­liche Pro­ble­me bei der Er­schlie­ßung. Als be­son­ders pro­ble­ma­tisch er­wies sich da­bei die ent­lang der Drei­fal­tig­keits­gasse ge­führ­te Ai­cher­passage, in der sich der Haupt­ein­gang be­fand. We­ge­füh­rung und Ein­gangs­­si­tua­tion waren in jeder Hin­sicht un­attrak­tiv und einer Uni­ver­si­tät nicht an­gemes­sen.  

Im Zuge der Generalsanierung wurden Ge­bäu­de­tei­le des be­ste­hen­den In­sti­tuts­trak­tes zu­rück­ge­baut, die vormals sehr dichte Ge­­bäu­de­struk­tur zu einem städte­bau­li­chen En­sem­ble um­ge­sta­l­tet und zur Stadt hin ge­öffnet. Die Uni­ver­si­tät Mozarteum er­hielt  einen neuen ad­äqua­ten Ein­gangs­bereich, der mit den an­gren­zen­den Stadt­räumen kor­res­pon­diert. Seit seiner Wie­der­er­öff­nung im Jahre 2006 empfängt das Mozarteum seine Gäste in einer groß­­gig ge­sta­lte­ten Halle. Laubengänge erleichtern die Ori­en­tie­rung und dienen als attrak­tive Auf­ent­halts- und Kom­mu­ni­ka­tions­zonen. Schmale Gassen führen in den nahe ge­le­ge­nen Mira­bellgarten. An der Stelle des ab­ge­broc­he­nen In­sti­tuts­­baus steht ein stei­ner­ner Solitär. Städtebaulich funk­ti­oniert er als Schar­nier. Einerseits setzt er am Mirabell­platz einen mar­kan­ten Schlussstein, an­der­er­seits vermittelt eine offene Loggia stadt­räum­lich zum Mira­bell­garten. Über Him­mels­lei­tern ge­langt man in den neuen Kam­mer­mu­sik­saal. Stelen lö­sen Wände auf, Licht tritt ge­fil­tert ein, Auf­gang und Konzert­saal wirken räum­lich und akus­tisch zusammen.

Neu- und Umbau erfolgten auf den kon­struk­ti­ven Spu­ren des Bestandes. Das gesamte Gebäude wurde bis auf den Roh­bau, die denk­mal­ge­schütz­ten Fassa­den und "Mozartstiege" ent­kernt, um­ge­baut oder generalsaniert. Groß­for­ma­ti­ge Fen­ster­flä­chen flan­kie­ren den Vor­platz und be­gleiten ins Ge­bäude. Klare Grund­­risse, durch­­gän­gi­ge Details und der Ein­satz weniger Materialien prä­gen die In­nen­raum­ge­stal­tung. Es wur­den aus­schließlich na­tür­liche, ökologisch nach­haltige Produkte ver­wendet, die durch ihre hap­ti­schen Qua­li­­ten über­zeu­gen. Natürliche Stein- und Holz­flä­chen setzen sich gegen weiß ge­putzte Wände ab und ge­stal­ten einen be­son­de­ren Rahmen für mu­si­ka­li­sche Er­leb­nisse. Ab­ge­stimm­te Pro­por­ti­onen und die feine farb­liche Ab­stu­fung von his­to­ri­scher und neu­zeit­li­cher Bau­sub­stanz dif­fe­renz­ie­ren das Er­schei­nungs­bild. Das Ge­bäu­de strahlt trotz seiner räum­li­chen Viel­falt Ruhe und Zu­rück­hal­tung aus. Es soll in­spi­rie­ren und seinen Nut­zern Raum geben für das eigene Gestalten.

Gebäudedaten

Nutzfläche 11.250qm (davon 2.500qm als Neubau)
BGF 25.350qm (davon 5.300qm als Neubau)
BRI 112.500cbm

Baukosten 30.440.000 EUR (KG 300-400.1) Netto
Bühnentechnik 4.980.000 EUR (KG 400.2) Netto
Einrichtungskosten 1.200.000 EUR Netto

2002  Wettbewerb 1. Preis
2004  Baubeginn
2006  Eröffnung
2007  Übergabe Studienkonzertsaal, Hörsaal, Tonstudio
2008  Ausbau Faistauersaal
2009  Österreichischer Bauherrnpreis
2013  Thekenbaukasten

Funktionen

„Die Universität Mozarteum am Mirabellplatz beherbergt die gesamte Musikausbildung der Universität Mozarteum. Hier finden die künstlerischen Abteilungen Dirigieren, Komposition und Musiktheorie, Tasteninstrumente, Streich- und Zupfinstrumente, Blas- und Schlaginstrumente, Musiktheater mit einem großen Opernstudio sowie Musikwissenschaft und Musikpädagogik ihren Platz unter einem Dach. Mit dem Kammermusiksaal - dem Solitär, dem Großen Studio und den kleineren Veranstaltungsräumen wird das Neue Mozarteum zu einem neuen, jungen, kreativen und qualitätsvollen Kultur-Zentrum in Salzburg."

aus dem Raumprogramm:
insgesamt 130 Ensemble-, Seminar-, Unterrichts- und Überäume
Halle für Empfang, Information und Ausstellungen
Max Schlereth Saal (ehemals „Großes Studio“) mit Opernbühne für 370 - 420 Zuschauer
Opernprobebühne
Kleines Studio
Kammermusiksaal mit eigenem Foyer im „Solitär"
Hörsaal
Studienkonzertsaal für Klassenabende
Ton- und Videostudio ∕ Media Lab
Universitätsbibliothek
Vertretung ÖH
Rektorat
Studentenlounge
Bistro

externe Nutzungen: Internationale Tagungen und Kongresse 

Veröffentlichungen (Auswahl)

Baukulturführer 41, Universität Mozarteum, Büro Wilhelm Verlag, Amberg 2008

Baukunst in Salzburg seit 1980, Initiative Architektur ∕ Müry Salzmann Verlag, Salzburg 2010

Best of Austria. Architektur 2008_2009, AzW, Residenz Verlag, Wien 2010

Das Mozarteum Salzburg - Wandel eines Ortes, Müry Salzmann Verlag, Salzburg 2015

Bauherr
Bundesimmobliengesellschaft BIG
www.big.at

Nutzer
Auftraggeber Einrichtung
Universität Mozarteum Salzburg
www.moz.ac.at

Generalplaner
Robert Rechenauer
Architekt BDA

Claudia Schmitt
Anja Keller
Harald Gasmann
Odile Ullrich
Gregor Kappicht
Diana Ruß
Peter Heigl
Agnes Hofer-Guoth
Arno Müller

Generalplaner-Team
Kübertlandschaftsarchitektur
Lieb Obermüller Partner
Theapro
ECO Feulner
Gabriele Allendorf
Hans Stephan GmbH
Kuehn Bauer Partner
TEAM-A-3

Fotografie
Andrew Phelps